Mit Minijob im Ruhestand aktiv bleiben

2. September 2016 | Demografie

Immer mehr Rentner in Deutschland verdienen sich mit einem Minijob etwas dazu. Das belegen aktuelle Zahlen des Bundesarbeitsministeriums. Die Senioren helfen in der Gastronomie oder im Supermarkt aus und bessern somit ihr Einkommen zusätzlich auf. Die Zahl der Minijobber über 65 Jahre betrug Ende 2015 bereits 943 000. Im Vergleich zu 2005 ist das eine Zunahme von 35 Prozent.

Die Sozialverbände üben heftige Kritik an dieser Entwicklung und weisen auf eine angeblich steigende Altersarmut hin. Tatsächlich aber ist es sehr zu begrüßen, dass Senioren auch nach dem regulären Renteneintritt weiterhin arbeiten. Vielen Rentnern macht ihr Job Spaß. Er gibt ihnen das Gefühl, weiterhin gebraucht zu werden und einen sinnvollen Beitrag leisten zu können. Gleichzeitig kommen sie in Kontakt zu anderen Menschen, was auch im hohen Alter besonders wichtig ist.

Dass die steigende Zahl von älteren Minijobbern keineswegs auf eine wachsende Altersarmut hinweist, belegt auch ihre regionale Verteilung. Sie lassen sich zum größten Teil in Süddeutschland finden, also in einer Region in der viele Menschen eine gute Rente beziehen. Wem die eigene Rente nicht zum Leben reicht, ist durch die Grundsicherung abgesichert. In Deutschland muss kein Rentner hungern. Stattdessen machen viele einen Minijob, um sich zusätzlich etwas leisten zu können. Diese Annahme wird durch eine aktuelle Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) untermauert. Sie zeigt, dass gerade der deutsche Mittelstand durch den wachsenden Anteil Alter Menschen in Deutschland profitiert. Die Senioren von heute sind kaufkräftiger als in vorhergehenden Generationen und geben mehr Geld fürs Wohnen und für die Gesundheit aus. Das ist durchaus eine erfreuliche Entwicklung.

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