Weiterentwicklung der Förderung ländlicher Räume im demografischen Wandel

14. April 2016 | Demografie

Das Bundeskabinett hat in dieser Woche den Entwurf für eine Weiterentwicklung der „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) beschlossen. Die GAK ist eines der wesentlichen Förderelemente der Nationalen Strategie für die Entwicklung ländlicher Räume. Sie enthält eine breite Palette von Agrarstruktur- und Infrastrukturmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von über 1 Milliarde Euro pro Jahr.

Die GAK leistet damit einen zentralen Beitrag dazu, die ländlichen Räume in ihrer Gesamtheit im Rahmen eines integrierten Ansatzes als Lebens-, Wirtschaft-, Erholungs-, und Naturräume zu sichern. Sie fördert eine auf künftige Anforderungen ausgerichtete Land- und Forstwirtschaft, die im Wettbewerb des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Union besteht. Ein entscheidender Punkt der aktuellen Gesetzesänderung ist, dass sich die Infrastrukturförderungen nur noch auf solche Gebiete konzentrieren sollen, die von den Herausforderungen des demografischen Wandels in besonderem Maße betroffen sind.

Gerade periphere und strukturschwache Regionen sehen sich bereits heute großen sozialen und ökonomischen Herausforderungen gegenüber. Ein solider Arbeitsmarkt, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und wichtiger Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, sowie ein gutes Angebot an Kultur- und Bildungseinrichtungen sind elementare Eckpfeiler für ein attraktives Leben auf dem Land. Wirtschaftliche Stagnation, fehlende Infrastruktur und der Wegzug jüngerer Generationen hingegen führen in eine Abwärtsspirale, die langfristig auch unsere leistungs- und wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft gefährdet.

Noch sind ländliche Räume Lebensmittelpunkt für mehr als die Hälfte der Menschen in unserem Land. Eine multifunktional ausgerichtete, bäuerliche unternehmerische Landwirtschaft trägt dauerhaft zur nachhaltigen Wertschöpfung und zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bei. Ein wirtschaftlich aktives und gesellschaftlich attraktives dörfliches Umfeld ist die Voraussetzung dafür.

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