Moderne Videotechnik für Sicherheit auf Bahnhöfen

2. August 2017 | Innen und Recht

Es häufen sich die Fälle, in denen schwere Körperverletzungen in, oder gar Anschläge auf deutschen U-Bahn- und Bundesbahnhöfe stattfinden. Mehrfach hat moderne Videoüberwachung in den Bahnhöfen bei der Aufklärung wertvolle Hilfe geleistet. 

Gleich, ob Frauen die Bahnhofstreppe heruntergestoßen werden, Linksextremisten Brandanschläge auf S-Bahnhöfe begehen oder wie erst diese Woche eine Autoverfolgungsjagd mit der Polizei im U-Bahnhof endet – es ist offensichtlich, dass öffentliche Plätze wie Bahnhöfe Kriminalitätsschwerpunkte sind. Hier sind besondere Maßnahmen zur Sicherung und Aufklärung erforderlich.

Ich begrüße deshalb sehr, dass die Bundespolizei im Rahmen eines Pilotprojekts in den kommenden sechs Monaten Systeme zur automatisierten Gesichtserkennung in Bahnhof Berlin-Südkreuz testet. Per Videotechnik sollen die Gesichter von freiwilligen Testpersonen erfasst werden, die sich in den entsprechend gekennzeichneten Testbereichen am Bahnhof aufhalten. Die erfassten Testpersonen werden dann mithilfe einer Software mit einer eigens für die Erprobung erstellten Datenbank aus Lichtbildern Freiwilliger abgeglichen. Vorausgesetzt, die Tests sind erfolgreich, ist das ein Gewinn für alle, denen die innere Sicherheit am Herzen liegt.

Derzeit werden bundesweit ca. 900 Bahnhöfe mit über 6.000 Videokameras überwacht. In rund 50 großen Bahnhöfen werden die Videobilder live ausgewertet. Auch die Bundespolizei kann diese Bilder verfolgen. Zugriff auf die aufgezeichneten Videodaten haben allein die Strafverfolgungsbehörden sowie die Bundespolizei. Der Test der Gesichtserkennungssysteme wurde in einer gemeinsamen Projektgruppe von Bundespolizei, Bundeskriminalamt und Bundesministerium des Innern vorbereitet. Für den Test der Gesichtserkennungssysteme wurde ein Datenschutzkonzept erarbeitet, dass umfassende Hinweise auf die Tests, leichte Ausweichmöglichkeiten für übrige Bahnreisende und umfassende Löschpflichten für die aufgezeichneten Daten im Rahmen des Tests für die Gesichtserkennungssoftware vorsieht. Der Test wird ausschließlich mit Freiwilligen durchgeführt.

 

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