Die Münchner Philharmoniker wurden aus dem Gent Festival ausgeladen, weil sie einen israelischen Chefdirigenten haben. Dass sich Shani mehrfach für Frieden und Versöhnung ausgesprochen habe, war der Festival-Leitung nicht genug. Hier wird ein Künstler wegen seiner Herkunft und seiner religiösen Zugehörigkeit von der Bühne verbannt. Das ist nichts anderes als Antisemitismus im Gewand eines Boykotts. Unter dem Deckmantel der Israelkritik werden in ganz Europa immer häufiger ungeniert Künstler – das betrifft Schauspieler, Sänger, Musiker, bildende Künstler, auch DJs, boykottiert, weil sie Juden sind. Das sollte die Gesellschaft aufmerken und sagen: Das wollen wir nicht! Denn es kann nicht sein, dass hier unter dem Deckmantel der politischen Israelkritik sich blanker Antisemitismus breitmacht.
Statt Kunstfreiheit erleben wir immer öfter eine Stigmatisierung, die den Grundwerten unseres Landes diametral entgegensteht. Wer Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer jüdischen Identität aus dem kulturellen Leben entfernen will, untergräbt die Integrität unseres Landes und wirft uns in dunkle Zeiten zurück. Dabei darf man sich vom allseits akzeptierten Etikettenschwindel nicht blenden lassen: Judenfeindliche Propaganda firmiert heute gerne unter Israelkritik und die Unterstützer der Hamas nennen sich ungehindert Pro-Palästinensisch.
Das dürfen alle Menschen, denen etwas an Kunst und Kultur und der Freiheit derselben liegt, nicht hinnehmen!