Vor einem halben Jahr ließen sich die beiden grünen Ministerinnen Baerbock und Roth für die Rückgabe der Benin Bronzen in Nigeria feiern. Vollmundig erklärten sie damit die Wunden der Vergangenheit heilen zu wollen. Obendrauf gab es noch vier Millionen Steuergelder für ein Museum in Nigeria in dem die Bronzen ausgestellt werden sollten. Hätten sie die vier Millionen aus dem Flugzeug geworfen, hätte das nigerianische Volk mehr davon gehabt.

Der scheidende Staatspräsident Buhari übertrug das Eigentumsrecht an den Artefakten an das aktuelle Oberhaupt der Königsfamilie, der damit verfahren kann wie im beliebt. Damit wurde aus nationalem Eigentum privates Eigentum. Aus einem öffentlichen Gut wurde exklusives Privateigentum.

Restitution soll Raubkunst an die Staaten zurückzugeben, die heute die Menschen und Kultur repräsentieren, denen diese Kunst einst gestohlen wurde. In der Presse überschlagen sich die Stimmen, es ginge uns nichts an, was Nigeria mit den Bronzen mache. Jede Kritik an der bedingungslosen Übergabe an Nigeria sei ein erneutes Zeichen von Kolonialismus. Das sehe ich anders. Rückgaben zu vereinbaren, ohne sicherzustellen, dass die Kulturgüter tatsächlich dem Volk zu Gute kommen, nicht zerstört werden oder vor der Öffentlichkeit versteckt werden, ist naiv und verantwortungslos. Wir leisten sicher keine Wiedergutmachen für koloniale Zeiten, in dem wir helfen afrikanisches Welterbe, dass bisher frei zugänglich bewundert werden konnte, in Privatbesitz zu verschieben.

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