Zumindest den Vorwurf einer überhasteten Entscheidung muss sich die Konzernführung bei Galeria Karstadt Kaufhof nicht gefallen lassen. Über Monate hat sie die Mitarbeiter zappeln lassen und einem enormen psychischen Druck ausgesetzt. Am Montag dann die Entscheidung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH: Zwei der drei Nürnberger Karstadt-Filialen (Königsstraße und Langwasser) sollen – Stand heute – schon in wenigen Monaten schließen.

Zunächst: Der Erhalt der Karstadt-Filiale an der Lorenzkirche erleichtert mich zutiefst. Die Schließung hätte eine riesige, klaffende Wunde in unsere Innenstadt gerissen, die auch für andere Einzelhändler ein spürbarer Einschnitt gewesen wäre.

Gleichzeitig ist die Ankündigung, die anderen Filialen zu schließen, selbstverständlich nicht einfach hinzunehmen. Nach wenigen Tagen hat sich bereits herauskristallisiert, dass die Schließungen keineswegs in Stein gemeißelt sind. Nachdem die Vermieter der Standorte in Erlangen und Bayreuth dem Konzern weiter entgegengekommen sind, sind die Arbeitsplätze dort gesichert.

Wenn sich Betriebsräte, Politik, Vermieter und Konzern an einen Tisch setzen, gibt es keinen Grund, wie schon vor drei Jahren eine konstruktive Lösung zu finden.

Unabhängig davon braucht es ab jetzt klare Perspektiven für die 150 betroffenen Mitarbeiter. Die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH muss seine Angestellten proaktiv und transparent über die Möglichkeiten eines Wechsels in eine andere Filiale, in eine Transfergesellschaft oder Abfindungen informieren.

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